Selektiver Fokus Fotografie Der Roten Seerosenblume In Der Blüte

Astrosophie

Sie sind hier: Startseite » Wegpunkte » Astrosophie

Vorbetrachtung - Urbilder und Daseinserkenntnis

Als Mensch ist man zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort von bestimmten Eltern in eine ebenso bestimmte Umgebung hineingeboren. Man hat ein bestimmtes individuelles Aussehen und bestimmte Anlagen, Fähigkeiten und Interessen, eine charakterliche Grundprägung. Ebenso hat man individuelle Vorlieben- und Abneigungen Dingen und Menschen gegenüber, sowie bestimmte Krankheitsdispositionen.
Man hat ein Dasein und nimmt sich bewusst in der Welt und in der Wechselwirkung mit dieser wahr. Das Leben, die Lebenszeit, die man vor sich liegen sieht, muss nun auf einem bestimmten Weg hin zu einem bestimmten Ziel durchschritten, durchlebt werden. Man weiß um die Begrenztheit dieser Daseinsspanne, wie von der Unberechenbarkeit (nicht im Sinne von Willkür), die diese in sich birgt - etwa in Form von "Schicksalsschlägen" wie einer schweren Krankheit, einem Unfall usw.
Beim Blick in den nächtlichen Sternenhimmel fühlt man sich klein, unbedeutend, verloren ...
Diese, in der Regel, schmerzhaften Unberechenbarkeiten versucht man zu vermeiden oder zu umschiffen, möglichst unbeschadet und sorgenfrei durch das Leben zu gehen, einen sicheren Hafen zu erreichen oder einen solchen anzusteuern. Hierzu braucht man feste Wegmarken, eine Art Koordinatensystem, an dem man sich orientiert, das Halt gibt und Sicherheit.
Diese Wegpunkte sind:
eine solide (gute) Ausbildung, ein sicherer Job, Ehe und Kinder, hohes Gehalt, berufliche Karriere, Gesundheit, langes Leben, "gelungene" Kinder usf.
Oberflächlich betrachtet, scheint dieses Wegpunkte-System, die gerade Wegpunktlinie auch bei denen, die es befolgen auch zu funktionieren und diese Menschen leben in der Illusion eines guten, richtigen Lebens und sterben auch in dieser Überzeugung. Aus dieser Froschperspektive ergibt sich der Schein einer heilen Welt... Doch stimmt das?

Weite ich meinen Sehkreis, werfe ich einen weiten, sehr weiten Blick auf das Leben (die Welt), seine (ihre) Formen, Erscheinungen, Ereignisse, Menschen und Menschenleben, "Schicksale", so ergibt sich doch ein ganz anderes Bild - wesentlich vielfältiger, facettenreicher, lebendiger.
Die gerade Wegpunktlinie schlängelt sich hier, wird gebrochen, verliert ihre Geradlinigkeit, wirkt eher wie ein chaotisches Punktmuster gebildet von den einzelnen variablen "Schicksalspunkten" der Darsteller in diesem großen Drama.
Man erkennt in diesem Weitblick, aus dieser Froschperspektive, die Vielheit der Lebenswege, Lebensentwürfe, Lebenskoordinaten, die sich kreuzen und überschneiden und die so gar nicht in das eigene Koordinatensystem hineinpassen wollen. Jenes ist ja im Grunde vollkommen instabil, nicht tragfähig im sich stetig verändernden Lebendigen. Es ist so, als habe man in einem Erdbebengebiet ein Haus errichtet oder auf morastigem Grund oder als habe man ein Kartenhaus errichtet, das beim kleinsten Windhauch, der geringsten Erschütterung in sich zusammenfällt.
Durchbricht nun aber eine der Wegmarken dieses Wohlfühlschema, wird zum Schicksals- und Wendepunkt - was dann?
Zunächst Verunsicherung, dann Verzweiflung und im günstigsten Fall Einsicht in das Geschehen.
Ein Beispiel:
Ein Mensch bzw. ein Ehepaar, bei dem scheinbar alles gemäß dem Wohlfühlplan läuft, hat neben den zwei erfolgreichen (im Sinne seiner Vorstellung) Kindern nun ein geistig oder körperlich behindertes Kind, das so gar nicht in die Idealvorstellung sich fügt, das Chaos und Unordnung bringt und die Eltern - in der Wahrnehmung der Außenwelt - mit einem Makel behaftet. Man redet dann von "schlechten Genen" oder einer genetischen Krankheit, spricht von dem „armen Kind“ erklärt es so zu einem funktionalen Geschehen - ohne Sinnbezug oder als "Schicksalsschlag".
Oder um das Ganze noch etwas zu verschärfen: eine vorgeburtliche Untersuchung ergibt eine schwere gesundheitliche Beeinträchtigung des Kindes und eine kurze Lebenserwartung - Was tut man dann oder wie geht man damit um?

Betrachten wird das Ganze nun einmal von einer ganz anderen Seite, auf einer ganz anderen Grundlage.
Ausgehend von Geburtsort und Geburtszeit eines Menschen lässt sich ein Horoskop für diesen Menschen erstellen. Dieses "Geburtsbild" oder "Gestirnsbild" zeigt den Menschen eingebettet in den Gestirnsstand zum Zeitpunkt seiner Geburt, gesehen vom Ort seiner Geburt - ein Blick in den nächtlichen Sternenhimmel sozusagen und ein Abbilden dieses "Anblicks" - mehr ist es zunächst nicht. Der Ausschnitt des Fixsternhimmels mit den vor dem Hintergrund eines bestimmten Tierkreiszeichens stehenden Planeten ist als Geburtsprägung des jeweiligen Menschen zu sehen. Diese Prägung ist für jeden einmalig. Sie beschreibt ein Anlagemuster, das Temperament, ein Muster von Neigungen oder Herangehensweisen an das Leben, eine Art innerer Ausrichtung für den Eintritt in das Leben und den Umgang mit diesem.

Wenn es nun diesen sinnhaften Zusammenhang, die Verknüpfung eines kosmischen "Gestirns-Musters“ mit einem menschlichen "Lebensmuster" gibt, dieses in jenem ablesbar ist, bzw. das Lebensmuster des Menschen symbolisch im Gestirnsmuster "beschrieben" ist (in der Symbolsprache der Astrologie), so besteht doch eine Analogie zwischen "Mensch und Kosmos", zwischen Mikrokosmos "Mensch" und Makrokosmos "Sternen- und Planetenhimmel". Die Vorgänge im Kosmos gehorchen Naturgesetzen, sind nicht willkürlich, "keine rohen Kräfte, die sinnlos walten"- es gibt eine kosmische Ordnung und in eben diese ist der Mensch eingebettet, eingewoben.
Es zeigen sich hier keine linearen Kräftewirkungen im Sinne einer Kausalität. Vielmehr geht es hier um Synchronizität im Sinne eines sinnhaften Zusammenwirkens oder Zusammenfallens von Ereignissen. Es geht im Grunde um sinnhaft wirkende, sich entfaltende, gleichnishafte, akausale Seinsmuster. Sheldrake spricht hier von morphogenetischen Feldern, C.G. Jung von Archetypen, Platon von Urbildern (siehe Platons Höhlengleichnis).
Zufall im rein willkürlichen Sinn kann es hier nicht geben, Zufall im Sinne von "nicht erklärbar"(anhand eines aktuell vorherrschenden Weltbildes) schon. In der Urbedeutung des Wortes Zufall ist ja so etwas wie Willkür gar nicht enthalten, meint es doch „zu-fallen“ – also mir zugehörig sein!
Wie kommt jetzt der Mensch ins Spiel, WIESO tritt er zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort als Individuum oder Person in Erscheinung, wird geboren, tritt in die Welt? (Das WIE ist ein biologisch erklärbarer Vorgang und hier belanglos.)
Man sollte besser fragen: WAS tritt hier in die Existenz oder bewirkt diese ursächlich? WER oder WAS will da zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort von bestimmten Eltern geboren werden um das zugehörige Lebensmuster zu durchleben?
Welcher Inhalt sucht sich eine angemessene Form? Denn eine Form ohne Inhalt ist zwecklos und sinnfrei.
An dieser Stelle gehen wir wieder zurück zu dem Punkt "Schicksalsschlag", dessen Ursachen zunächst im Dunkel liegen. Nun ist im menschlichen Leben ein solcher Punkt maximaler Verzweiflung einmal ein Punkt der Infragestellung von außen (dazu später mehr) jedoch aus der persönlichen Situation zunächst eine eigene Fragestellung an das Außen oder nach außen: WARUM?
Man sucht nach einem Sinn des Geschehens oder zumindest einer "beruhigenden" Erklärung, auf dass man sagen kann: "Da kann man nichts machen. Ist halt so..." Im letzteren Fall wird man sein altes Wohlfühlmuster weiterführen. Jemanden, der den Sinn des Geschehens zu ergründen sucht, wird diese "Erklärung" nicht zufriedenstellen. Doch wo die Antwort finden...?
Auch hier muss man zu der Einsicht gelangen, dass kein Lebensereignis willkürlich-zufällig auftreten kann - jedes einzelne muss einer Sinnlinie folgen, einer allgemeingültigen und einer für mich gültigen und genau diese erkennt man im "Lebensmuster" des Horoskops. Das Lebensereignis fällt mir zu! Ja, ich habe es mir ausgesucht, denn es ist geprägt durch das, was ich vorher war!
Dieser Erkenntniskreis ist jedoch zu weiten hin zum Weltentstehen, zur Weltentwicklung, zum eigentlichen Sinn des Daseins, zum Wesen des Seins, seines Ursprunges und seines Entwicklungszieles.Und genau an diesem Punkt setzen die folgenden Betrachtungen zur Astrosophie, der dem (Da)sein zugrunde liegenden Symbole, der Urbilder als Hinleitung zur Daseinserkenntnis (tattwa bodha) und schließlich der Selbsterkenntnis (atma bodha).
Anstelle einer ausufernden und verwirrenden begrifflichen Beschreibung, ausgehend vom Intellekt (Verstand) soll versucht werden eine intuitive Schau auf das Wesen der Symbole (Urbilder) zu erhalten - daraus mag man dann die passenden Begriffe sich ableiten. Der Intellekt kann zum Wesen niemals vordringen, da er immer nur im Oberflächlichen sich verfängt.

Astrosophie (nach Arthur Schult)

Astrosophie ist zu verstehen als echte Astrologie, als Symbolwissenschaft oder Kosmische Entsprechungslehre. Dies meint eine mythisch-symbolische Denkform „die eine tiefere Schicht der Wirklichkeit erfasst, als das kausal-naturwissenschaftliche Denken.
Man muss sich bewusst machen und verstehen, dass unsere gegenwärtig vorherrschende Denkweise lediglich eine Entwicklungsstufe darstellt und dass sich das Bewusstsein des Menschen, ebenso wie die Formen der Natur höher entwickelt (siehe Jean Gebser).

Planeten und Tierkreiszeichen sind ihrem Wesen nach Symbole für kosmische Götter und Dämonen, wie man unter anderem an der germanischen, oder griechischen Mythologie erkennen kann. Jedem dieser Götter ist ein bestimmtes Prinzip, eine Wirkkraft zugeordnet. Zugleich repräsentiert jeder dieser Wesenheiten ein ihm zugehöriges Urprinzip.
Diese Prinzipien sind geistiger Natur, letztlich Gedanken. Sie entspringen nicht der Materie, sondern formen und bilden diese, prägen sich dieser ein, machen sie erst lebendig.

Der Kosmos ist zu sehen „als lebendiger Organismus…, von schöpferischen Kräften durchpulst, vom Geist des Lebens geleitet.“ (KOS)
Die Welt ist ihrem Wesen nach „ein Gedanke Gottes.“, der sich offenbart. Diesen Vorgang der Offenbarung habe ich im Kapitel „Theosophie“ ausführlicher dargelegt. Wie dort gezeigt wird, ist der „Logos“ der Architekt der Welt, die nicht der toten Materie entspringt, sondern der ein überweltlicher Plan zugrunde liegt, welcher die Welt, die Ursubstanz mit Formen und Bewusstsein anreichert und dieser „Schöpfung“ eine Entwicklungsrichtung gibt. Der „Logos“ durchwirkt durch das „Licht des Logos“ Kosmos und Mensch - im Makrokosmos als „Schöpferlogos“, im Mikrokosmos als „Mikrologos“ (Gottesfunke).

In die Tiefe musst du steigen, soll sich dir das Wesen zeigen.“ (Schiller)

Im Kleinen (Atomaren) verflüchtigt sich die Materie im „Ungreifbaren“, in Licht, Äther, Kraft, Geist. Nach Max Planck ist Licht ist zerstrahlte Materie und Materie ist geballtes Licht. Materie kann in Energie umgewandelt werden. Materie gibt bei ihrer Umwandlung (z.B. beim radioaktiven Zerfall bestimmter Elemente) Energie frei. Materie ist somit ein Schein, eine Täuschung, ist verdichteter, kristallisierter Geist, „Manifestation von Ideen“ (Schleich). Der eigentliche Stoff der Welt ist „Geist-Stoff“ (Eddington) So sind nach Max Planck, die Vorgänge im Atomkern, aufgrund ihrer Komplexität, eher biologisch als physikalisch zu sehen.

Für Mikro-, wie Makrokosmos gilt daher:

→ Die dreidimensionale physische Welt (1) ist ein Spezialfall einer höher-dimensionalen Wirklichkeit
→ Sie ist Hülle eines feineren ätherischen Organismus (2)
→ Ein noch feineres, seelisch-astrales Gebilde (3) umgreift diesen Organismus(2)
→ Eingebettet ist das astrale Gebilde (3) in eine geistige Kraftsphäre (4)

Es ergeben sich somit folgende Daseinsebenen, wobei die höheren feinstofflichen Ebenen die unteren grobstofflichen durchdringen oder überlagern – nicht sind diese Ebenen als getrennt oder räumlich übereinanderliegend zu verstehen!

physische Ebene = materielle Welt (grobstofflichste Ebene)
Ätherische Ebene = Welt der Lebenskräfte
Astrale Ebene = Seelenwelt
Mentalebene = Reich der Gedanken
Supramentale Ebene = kosmisches und überkosmisches Bewusstsein (feinstofflichste Ebene)

Zu diesen „stofflichen“ Daseinsebenen gehören – speziell bezogen auf den Menschen – die folgenden Bewusstseinsformen oder Bewusstseinsstufen.

Bewusstseinsstufen

Bewusstseinsebene

Beschreibung

Intellektualbewusstsein

Vernunft (höhere Ebene des schauenden, intuitiven Denkens), Niedere Ebene des rational-logischen Verstandes, das gegenwärtig in der Menschheit vorherrschende Denken

Unterbewusstes Seelenleben

Überpersönliches UB, Persönliches UB, persönliche Süchte, Komplexe, Leidenschaften

Überbewusstsein

Überkosmisches Bewusstsein, Kosmisches Bewusstsein, archetypische Urbilder, die das Wesen des Menschen konstituieren

Der Mensch ragt unendlich weit über den Menschen

Das Überbewusstsein ist eine Erweiterung der Vorstellung eines auf das Körperliche begrenzten Bewusstseins, das – wie auch die Seele - aus materialistischer Sicht eine Funktion der Materie ist. Wie Blaise Pascal es ausdrückt: „Der Mensch ragt unendlich weit über den Menschen.“ Dieses Bewusstsein (die Seele) verbindet den Einzelmenschen mit den ihm übergeordneten Einheiten - der Menschheit, der gesamten Lebenswelt und dem Kosmos als Ganzem.
Der Mensch als Mikrokosmos, als Welt im Kleinen, ist dadurch „eingewoben in die Geistzusammenhänge des Makrokosmos, der Welt im Großen.
Es gibt ein in das Diesseits einwirkendes Jenseits.“ (Krönert) Der Durchschnittsmensch sieht nur die Schatten von überwirklichen Ereignissen und hält diese für die Wirklichkeit. (siehe Platons Höhlengleichnis).Nach C.G. Jung gibt es im kollektiven Unbewussten des Menschen bestimmte Urbilder, die allen Menschen zu eigen sind, enthaltend Erfahrungsbilder der Menschheit, die Bilder der Mythen.
Es gibt „eine mythenbildende Schicht des überpersönlichen Unbewussten…die unabhängig ist von Volkstum, Rasse und Kultur. Wie der menschliche Körper über alle Rassenunterschiede hinaus eine gemeinsame Anatomie aufweist, so besitzt auch die Psyche jenseits aller Kultur- und Bewusstseinsunterschiede ein gemeinsames Substrat.“ (C.G. Jung)
Auf diese Archetypen bezieht sich auch die astrologische Symbolik, denn „die grundlegenden astrologischen Symbole gehören …zu den allgemeingültigen archetypischen Urbildern der Menschenseele.“Für jeden Menschen ist diese Symbol- oder Archetypen- oder Urbildkombination bzw. ihre Ausprägung, individuell und einmalig.

Somit ist die Astrologie ein „Mittel zur wahren Selbst- und Schicksalserkenntnis auf dem Wege zu jenem Ziel der Gotteinigung.
Die Gestirnskombination zum Zeitpunkt der Geburt, am Ort der Geburt, zeigt die individuell-seelische Veranlagung eines Menschen. Sie zeigt die Abhängigkeit von Körper, Temperament und Seelenwesen und repräsentiert die untere Ebene des kosmischen Bewusstseins. Charakter (innere Veranlagung), wie Schicksal, sind von den gleichen Faktoren bestimmt.„Selbst- und Schicksalskenntnis erhebt uns über unser niederes Ich und gibt uns die Möglichkeit unser Leben im Sinne unseres Höheren Selbst zu gestalten.

Der Mensch hat jedoch eine geistig-kosmische Veranlagung, d.h. der Mensch ist mehr als seine Gestirne, überragt diese im überkosmischen Überbewusstsein. Die höhere Ebene des schauenden intuitiven Denkens erschließt sich über die Vernunft (von „vernehmen“ höherer Einflüsse). Sie „vernimmt…, was aus der Höhe und Tiefe in unser Bewusstsein hineintönt als seiende Wahrheit.“Auch spricht in diesem Bereich das ‚Gewissen‘ und „realisiert sich die Willensfreiheit des Menschen“.
Echter Glaube als Seinserfahrung und überlogisches Erfassen göttlicher Wirklichkeit.
Das Horoskop spiegelt „den vorgeburtlichen Durchgang der Persönlichkeit durch die astralen kosmischen Sphären und darüber hinaus erhält es auch symbolische Hinweise auf vergangene Erdenleben.“„Die Inkarnation auf der Erde erfolgt in dem Augenblick, wo die kosmische Sphärenharmonie das Wesen des sich inkarnierenden Menschen am reinsten zum Ausdruck bringt.

Jeder Mensch wählt sich unter Führung der kosmischen Hierarchien seine Sterne selber, sucht sich also vor der Geburt sein Schicksal selbst aus, wie er es für seine Höherentwicklung auf der Erde braucht.“ Die Lehre der Reinkarnation ist die wahrhafte Erklärung für die Tatsachen des Horoskopes und der Astrologie. Sie bettet das Horoskop des Menschen und damit sein Schicksal, seinen Lebensweg und Lebenssinn in den gegebenen höheren Sinnzusammenhang ein.
Die Gestirnung des Geburtsfirmaments offenbart sowohl Charakter und Veranlagung des Menschen als auch sein Schicksal.“ „Schicksal und Seele gehören zusammen.“ Nun sind diese „astralen“ Einflüsse der Gestirne nicht in Stein gemeißelt, kein Fatum.
Denn „über die Mittlerschaft der Sterne und des Kosmos regiert zuletzt Gott das Schicksal des Einzelmenschen wie der Menschheit.
Durch seinen göttlichen Wesenskern, den Mikrologos, ist der Mensch dem gesamten Kosmos überlegen und kann seine Sterne (sein Schicksal) beherrschen und wandeln (Alchimie), nach dem Motto: „Der Weise beherrscht die Sterne.
Durch Aktivieren (Lebendigmachen) der überkosmischen Kräfte, vermittelt über den jedem Menschen innewohnenden göttlichen Wesenskern wird Karma überwunden. Wem dieser Zugang fehlt, wer nur im Irdisch-Vergänglichen lebt, der unterliegt jedoch dem astralen Einfluss, der in seinem Horoskop sichtbar ist. Hier funktionieren deshalb auch die „Schicksalsprognosen“ der Astrologie.
Es gilt: Folge der Intuition, nicht der Horoskopdeutung!

Wer sich über die Wirklichkeit nicht hinauswagt, wird nie die Wahrheit erobern.“ (Schiller) Die rationale Denkart wagt sich nicht über die gegenständliche Wirklichkeit hinaus. Dem rationalen Begriffsdenken ergänzend und erhöhend gegenüber steht das symbolhafte Bilddenken.
Sichtbare und unsichtbare Welt durchdringen sich:
– Dabei ist das Unsichtbare das Ursächliche und Wesentliche
– Das Sichtbare ist die Erscheinung und Gestaltwerdung des Unsichtbaren
– Das Unsichtbare ist der Inhalt, der die sichtbare Form füllt und prägt.
– Der Zugang zum Unsichtbaren führt zu Verständnis und Deutung der „Chiffrenschrift der Natur“, der Ähnlichkeit und Entsprechung der unteren und oberen Ebenen, „ihrer Schwingungs- und Wirkungsform“.
Man kann ihren Entsprechungen nach, die Dinge der Schöpfung aufeinander und auf den Menschen beziehen, denn es ist „die Seele des Menschen harmonisch zusammenhängend mit der Weltseele.“ Es ist so, „dass wir Menschen dauernd kosmische Impulse empfangen, die unser Handeln, Fühlen und Denken beeinflussen.“ (Hartmann)
Um nun die Ausdrucksformen oder die Sprache der Welt des Unsichtbaren zu ergründen, muss man sich erst einmal Klarheit darüber verschaffen, was ein Symbol seinem eigentlichen Wesen nach ist.

Symbole (nach Franz Hartmann)

Der Sinn des Symbols ist die Erziehung des Menschen, um ihn „durch das Äußere zum Inneren zu führen.

Wir sollen selbst über deren Sinn nachdenken und denselben in uns selber erleben; dann erst erkennen wir ihre Bedeutung.
Jedes religiöse Symbol hat eine dreifache Bedeutung, die ihm nicht willkürlich untergeschoben ist, sondern naturgemäß in ihm liegt; nämlich eine äußerliche, exoterische, die wie alles Äußerliche in der Welt nur ein Schein oder Sinnbild und oft so vernunftwidrig ist, dass sie kein verständiger Mensch für buchstäblich wahr halten kann; ja diese Vernunftwidrigkeit sollte ein Schutz gegen die buchstäbliche Auffassung sein. Die zweite ist die innerliche, esoterische Bedeutung, welche theoretisch erklärt werden kann; die dritte aber ist die praktische Erkenntnis dieser Bedeutung, die erst dadurch gewonnen wird, dass man den Sinn des Symboles in sich selber erlebt und erfährt.
Die Symbole beziehen sich auf das innerliche Leben des Menschen. Diese innerliche Erkenntnis kommt nicht durch den Verstand, sondern durch die Intuition und bringt „Kopf und Herz in Einklang.

Bestimmte Grundsymbole, wie sie in der Astrologie und Alchimie Verwendung finden - meist in zusammengesetzter Form sind zum Beispiel:

Der Kreis:
Dieser steht für das Begrenzte und Abgeschlossene, das Ganze und Vollkommene. Denkt man sich seine Peripherie ins Unendliche geweitet, so symbolisiert er das Unendliche.
Der Punkt:
Er symbolisiert den Anfang, aus dem alles entspringt und entsteht.
Das Dreieck:
Es ist zu verstehen als Vereinigung dreier Linien zu einem Ganzen und steht somit für die Vereinigung der drei Aspekte der Gottheit in Einem.
Das Quadrat:
Es symbolisiert Ruhe, Wahrheit, Festigkeit und Gerechtigkeit.
All diese Aspekte muss der Mensch in sich selbst erfahren, erst dann erschließt sich ihm ihre wahre Bedeutung, die nicht in äußeren Erscheinungen und ihren Kategorisierungen liegt.

Symbole sind „äußerliche Zeichen von innerlich tatsächlich stattfindenden Vorgängen.

Die Form ist das Symbol, der Buchstabe die Schale, der Geist der Kern.“ Somit ist der Geist das Wesentliche des Symbols.
Solange wir noch nicht genug geistig geworden sind, um das Geistige durch direkte Anschauung zu erkennen, bedürfen wir des Symbols.“ Dieser Geist ist die Wahrheit in uns, unser göttlicher Wesenskern.
Es ist darüber hinaus aber das Wirken und Sein des göttlichen Wesens in allem, im Mikro- wie im Makrokosmos. In diesem höheren Sinn ist auch die astrologische Symbolik zu verstehen.

Ebenso verhält es sich mit den kirchlichen Symbolen.
So ist die äußere Kirche ein Symbol der geistigen Kirche, der Einheit. Das Kirchengebäude symbolisiert den Menschen. Das Licht, das durch die Fenster einfällt symbolisiert die Erleuchtung – der Altar das Heiligtum (das göttliche im Menschen). Das halbdunkle Schiff weist auf jene, die noch nicht zur Erleuchtung gekommen sind usw… (nach Franz Hartmann)

Planetensymbolik

Die Astrologie bezieht sich auf ein sinnhaftes kosmisches , makrokosmisches Geschehen und dessen Widerspiegelung im Menschen, seinem Charakter, seinen Lebensumständen, seinem Lebensweg. Wäre auch nur das geringste Ereignis in der Welt sinnlos, so wäre es die Welt im Ganzen. Und aus welchem Grund sollte etwas so völlig sinnloses existieren?

Der Mensch ist eingebettet in das kosmische Geschehen und ein Aufnahmegefäß für dessen Wirkfelder. Dies ist zu verstehen nicht als kausaler Wirkmechanismus, sondern als synchrones Geschehen auf mehreren Ebenen (wie oben, so unten).
Insofern haben alle in der Astrologie verwendeten Symbole einen tiefen Sinnbezug zu diesen Wirkmechanismen. So sind das Häusersystem und die Planetensymbole nicht irgendwelche Fantasieprodukte, sondern Repräsentanten dieser Systematik. Diese Symbole sind keine willkürlichen Bezeichner oder Zeichen für die Planeten. Vielmehr drücken sie durch ihre spezielle Zusammensetzung aus den Grundsymbolen genau das Wesen, die Wirkkräfte eines Planeten aus, der ja mehr ist als ein Materieklumpen. Dieser Zusammenhang soll im Folgenden näher betrachtet werden.
Das kosmische Geschehen in seiner Periodiziät spiegelt sich im irdischen Wechsel der Jahres- und Tageszeiten, die eingebettet sind in den Jahreslauf – betrachtet von der Erde aus.

Die Planeten sind die Träger oder Botschafter dieser kosmischen Kräfte, die Überträger derselben auf den Menschen. Alle diese Kräfte sind anlagemäßig auch im Menschen vorhanden und werden durch die Planetenkräfte angeregt, aktiviert. So ist z.B. jedem menschlichen Organ ein Planet zugeordnet, der entsprechend auf dieses wirkt.

Allgemein kann man sagen, dass die Planeten in ihrer Symbolik das obere (himmlische) mit dem unteren (irdischen) verbinden, diese Verbindung symbolisch darstellen.
Die Planetensymbole sind aufgebaut aus Grundsymbolen, wie Halbkreis, Kreis und Kreuz.

Dieses ganze Deutungssystem funktioniert natürlich nur bzw. hat nur dann einen Sinn, wenn es in eine sinnhafte Weltsicht eingebettet ist und Ausdruck derselben ist.

Diese Weltsicht ist dargelegt in der Lehre der Theosophie, die ich hier als bekannt voraussetze. Entsprechend beziehe ich mich auch auf die dort verwendeten Begriffe.

Der Symbolbezug der Planeten bezieht sich zum einen auf die Kosmogenese, der Selbstoffenbarung Parabrahms.

Grundsymbole (nach Oskar Adler)

Planetensymbol

(Be-)Deutung

Kreis

Die potentielle Welt (Parabrahm)

Kreis mit Punkt

Die Selbstoffenbarung (die Logoi)

Halbkreis

Die Spiegelung in der Selbstoffenbarung (Subjekt – Objekt)

Kreuz

Die Rückbesinnung, der Rückbezug, die Wechselwirkung zwischen Subjekt und Objekt, Selbsterkenntnis, Gotteserkenntnis und Rückkehr zur Einheit

Bezug zu höheren und niederen Welten

Den Bezug zu dem Höheren oder Niederen erkennt man in der Planetensymbolik an der Anordnung der Grundsymbole. Hier zeigt sich „die physische Welt als Symbol überphysischer Wahrheiten … als Welt der Gleichnisse … als symbolische Schattenbilder einer höheren Welt“ (Oskar Adler)
Stehen Kreis (Geist), Halbkreis (Mond) über dem Kreuz (=Materie, Erde):
Aufnahme von Einstrahlungen der höheren Welten, die Erhebung über den irdischen Zustand, das eigentliche Ziel der kosmischen Evolution.

Steht das Kreuz oben, so zeigt dies Einwirkungen der niederen Welt der Materie und ihren Erfordernissen.
Speziell bei dem Grundsymbol „Kreuz“ bedeutet der horizontale Balken die „weibliche Achse“, der vertikale Balken die „männliche Achse“. Der horizontale Balken entspricht der Welt der Materie, der vertikale der Bewegung des Geistes in dieser (absteigend während der Involution, aufsteigend in der Phase der Evolution, der Höherentwicklung). Der horizontale Balken entspricht dem Prinzip „Tamas“, der eindringende Geist (Rajas), der aufsteigende Geist (Sattva).
Die Erhebung über den irdischen Zustand (das Streben nach Gott) drückt sich aus in der Stellung der Grundsymbole Kreis und Halbkreis über dem Kreuz, sichtbar in den Planetensymbolen von Venus und Jupiter.

Grundsymbole und ihre Anordnung

Das Symbol der Venus bedeutet demnach „der Geist beherrscht die Materie“, im Sinne eines vom Geist befreiten oder erhobenen Irdischen. Jupiter hingegen symbolisiert die Erhebung durch den Glauben. Geist (Sonne) repräsentiert die Liebe (im höheren Sinn), der Mond (Seele) den Glauben. Beide zusammen, in ihrer Verbindung führen zu Gott.

Steht das Kreuzsymbol oben, so ergibt sich als Neigung die „Gottverlassenheit“:
Beim Mars: das Müssen ist, der Zwang des Irdischen ist dem Geist aufgebürdet, als unabwendbarer Zwang der Natur
Im Symbol des Saturn geht es um das Erdulden und Erleben der materiellen Zwänge und Notwendigkeiten

Merkur vereint die drei Grundsymbole und steht für die freie Beweglichkeit, die zur Erkenntnis führt.

Genauere Untersuchung der einzelnen Planetensymbole

Alle Wandelsterne stellen Teilkräfte der Sonne (des Sonnen-Logos) dar, vergleichbar den Spektralfarben des weißen Lichts. Im Folgenden ihre wesentlichen Charakterisierungen:
Sonne

Geistwelt, der schöpferische Gottesgeist in Kosmos und Mensch, die Schöpferkraft

Mond

Astralwelt, Spiegel, Bindeglied zwischen Sonne (Geist) und Erde (Körper), die Seele, die seelenhaft gebundene Persönlichkeit, das niedere Ich

Erde

Physischer Körper, Zeit: vorher, nachher, Raum: oben, unten

Merkur

Vermittler zwischen Geistwelt, Seelenwelt und physischer Welt

Ordnung der Prinzipien im Menschen: Gehirn (Schale), Herz (Kreis), Körper (Kreuz)

Venus

Der Geist durchformt und beherrscht die Materie, harmonische Verbindung zwischen Geistigem und Physischem, Alles Formen, Bilden und Gestalten, das den Stoff mit Geist durchdringt

Mars

körperlich-triebhafte Kräfte, die lasten auf dem Geistwesen

Saturn

Das Kreuz der Materie drückt auf die Seele, als erfahrenes Schicksal, erfahrene Notwendigkeit, Bezug zum Karma

Uranus

höheres, intuitives Denken (Oktave zum intellektuellen Denken des Merkur), entdichtende, sprengende Kraft,
niedere Ebene – Entmaterialisieren (Radioaktivität)
höhere Ebene – Spiritualisieren (kosmisches Bewusstsein)

Neptun
Doppelhalbkreis: Streben nach Wiedervereinigung der getrennten Kräfte zum Ganzen, allumfassende Liebe, Gotteinung
+ hemmende, trennende Macht der Materie
Neptun (himmlische Liebe) ist die Oktave zur Venus (irdische Liebe)
weitet das Einzel-Ich zum All-Ich, Bewusstsein der Fülle aller Urbilder, selbstlos helfende Nächstenliebe

Pluto
kosmische-magische Willenskraft Plutos als Oktave zu Mars (irdische Willenskraft)
Planet der Magie, setzt Unterwelt in Bewegung,
Symbol: Vereinigung von Mond und Sonne (niederem und höheren Ich)

Die drei transsaturnischen Planeten können, in ihrer Wesenswirkung, wie folgt unterschieden werden:

Neptun: weitet das Fühlen ins Kosmisch-Allumfassende

Uranus: bewirkt Erwachen des kosmischen Bewusstseins im intuitiven Erkennen

Pluto: aktiviert magischen Willen, Spiritualisierung

Das Jahr als „Offenbarung des göttlichen Willens im Weltall“

Der astrologische Urgedanke vom Zusammenhang des kosmischen und irdischen Geschehens reicht tief in vorgeschichtliche Zeit. „Vor der Ausbildung von Sprache und Schrift herrschte das imaginativ geschaute Bild, das Symbol.“ „An Gestirnssymbolen orientierte der Mensch sich, noch ehe er eine Begriffssprache entwickelte.
Die mythisch-symbolische, prälogische Denkform erschließt eine tiefere Sicht der Wirklichkeit als das kausal-gegenständliche Denken.
Das „Tier“ wurde als Repräsentant der astralen kosmischen Kräfte erlebt, die Astralseele (auch Tierseele) als das Verbindungsglied mit den Sternen bzw. deren astralen Einwirkungen. Tiere und Planeten gehören geistig betrachtet eng zusammen – der Zodiakus besteht aus Tierbildern.
Es geht im hier geschilderten Bewusstseinszustand um „lebendiges Erleben der kosmischen Rhythmen von Sonne, Mond und Sternen aus der Verwurzelung im Schwingen der Tages und Jahreskreisläufe.
Das Jahr ist die „Offenbarung des göttlichen Willens im Weltall“.
Kosmischer Anzeiger des wahrgenommenen Jahreslauf ist der Lauf der Sonne am Firmament. Er beschreibt bezogen auf einen Tage den Kreis des Menschenlebens: Morgen, Mittag, Abend, Nacht. Bezogen auf ein Menschenleben die Phasen: Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter, Greisenalter.
Dieser Jahreslauf der Sonne verbindet Mensch und Kosmos, beschreibt im Jahreslauf beim Durchwandern des Tierkreises (Makrokosmos) das „makrokosmische Wesen des Menschen“, den Menschenleib als „Panorama der göttlichen Hierarchien“ (Totenbuch).

Der „Menschenleib spiegelt als Mikrokosmos wieder die Hierarchien des Makrokosmos“.
Es ist an diesem Punkt wichtig, sich klar zu machen, dass die Symbolik der Astrosophie, des chinesischen I GING, wie auch jene der Ägypter auf den Jahreslauf der Sonne und seinen vier Übergangspunkten, repräsentiert durch die Jahreszeiten (Sonnenwendpunkte) beziehen! Diesen Zusammenhang sehe ich als wesentlichen Verständnisschlüssel für die zu untersuchende Symbolik der Astrosophie, deren Verständnis und Deutung.
Die abgebildete Darstellung soll den Jahreslauf der Sonne und die den Jahreszeiten zugehörigen Wendepunkte veranschaulichen:

Intuitive Schau des Geschehens

Der mit intuitiver Schau begabte Mensch sah das Bild (eines sichtbaren Gegenstandes) nicht als solches, sondern durchwirkt von einem höheren (Ur-)Bild gleichbedeutend mit der Übertragung des höheren Bildes aus einer höheren Welt in die niedere, in deren Bildformen es fassend, die jedoch nicht willkürlich sind, sondern je auch ein solche höheres Prinzip abbilden, in sich tragen.
So schreibt man mit Bildern (Symbolen) das Höhere in die Formen des Niederen, kann das Hineinwirken des Höheren dadurch "ablesen" an der manifestierten irdischen Form.

Solche Bildsymbole durch die eine höhere Wirklichkeit durchscheinen, die deren Transformation in eine niedere Ebene dienen, deren Bedeutungs- und Sinngehalt tragen und ausdrücken, findet man in unserer Zeit, ihrer Bildsprache, nicht mehr.
Heute gibt es z.B. Werbeplakate, wo jemand dargestellt ist, der ein Produkt bewirbt, oder ein Produkt, z.B. ein Auto abgebildet ist. Alles, was durch dieses Bild "durchscheint" ist die Absicht zu verkaufen, Menschen zu manipulieren in ihren Entscheidungen, nicht ist es die Wesenserkenntnis, die Sinnerkenntnis des Daseins.

Nach außen gerichtete selbstsüchtige Motive verdunkeln die Sicht auf die Wahrheit, lenken den Blick in die falsche Richtung und machen wahre Daeinserkenntnis unmöglich.

Symbolik des Jahreslaufs in der Jungsteinzeit-der Jahrgott-Mythos

Im Frühling bricht der Jahrgott die Macht des Winters, er befreit die Erdgöttin und erweckt das Leben in der ganzen Natur von neuem. Im Sommer findet die Vermählung des Jahrgottes mit der Erdgöttin statt, die Erdgöttin bringt die Fruchtbarkeit und Fülle der Erntezeit hervor.
Im Herbst (nach der Ernte) erliegt der Sonnengott seinem finsteren Bruder, dem Herrn der kalten Jahreshälfte, stirbt und geht als Toter in den Erdberg ein.
Im Winter gebiert die Erdgöttin dem Sonnengott das junge Licht, das Sonnenkind, den Sohn, welcher heranwächst den Vater zu rächen und die Welt zu erlösen, den finsteren Bruder zu besiegen.

Symbolik des Jahreslaufs in Ägypten

Man sieht Fortführung des jungsteinzeitlichen Sonnenkultes (Gott-Sonnenreligion) mit spezifischen Bildymbolen der ägyptischen Geistes- und Seelenwelt.

Oswald Spengler beschreibt die „Gestimmtheit der ägyptischen Seele“, mit folgenden Worten:Der Weg der Seele ist ein „Wandern auf einem engen und unerbittlich vorgeschriebenen Lebenspfad, über den sie einst den Totenrichtern Rechenschaft abzulegen“ hat.
Das Leben der Ägypter bestand in der Wanderung zum Tode.“ (O.S.)

Dieser Weg führt physisch durch Gänge und Säulenreihen hin zur Grabkammer. Man sieht es auch den Türsymbolen, verborgenen Gängen in der Pyramide oder den Kultbildern von Prozessionen auf den Wandreliefs. Dieser Weg ist zu verstehen als „Einweihungspfad“, als „Pfad in die göttliche Geistwelt“.
So weisen die Pyramiden und das Totenbuch hin auf das „Verlassen des Erdenhauses des Leibes…das Eintreten in das Licht der Sternen- und Geistwelt.“ Die Pyramide beschreibt den „Austritt aus dem Haus“, den „Austritt der Seele aus dem Körper“.
Das Totenbuch,eine Sammlung von Einweihungstexten, beschreibt „den Austritt der Seele zum vollen Licht“.

Um den Menschen auf diesen Weg vorzubereiten, hatten die Ägypter, wie auch andere Kulturen, spezielle Einweihungsriten, wie:

Die ISIS-Monden, bzw. Seelen-Einweihung

Diese „vermittelt den Menschen das Erlebnis der vom Leibe gelösten selbständigen Seelenweisheit als reale Erfahrung der Unsterblichkeit“.

Die OSIRIS-Einweihung

Sie „vermittelt dem Adepten den Aufstieg in die Sonnengeistsphäre und weiter in die überkosmische Welt der höchsten Schöpfergottheit“.

Symbolik der Sonnenreligion

Symbol

Bedeutung

Sonne, Geist, Gott

Sinnbild des vollkommenen, unendlichen Gottes (Gottheit, Parabrahm)

Punkt

Das Personsein Gottes

Die Raumachse, Oben und Unten, Oberwelt und Unterwelt, Frühlings- und Herbstsonnenwende, Osten und Westen

Die Zeitachse – Vorher, Nachher, Vergangenheit und Zukunft
Winter- wie auch Sommersonnenwende, Norden, Süden
Die Winter-Sonnenwende hat hier auch die symbolische Bedeutung (in der Rune) des Grabhauses oder Mutterschoßes, was zum Mythos passt

Der raum-zeitliche Kosmos, die Erde, die vier Quadranten des Horoskops

Sonnen- und Jahrgottreligion

Die ägyptische Sonnenreligion ist ähnlich dem Mythos und Kultus des jungsteinzeitlichen Jahrgottes – repräsentierend die Sonne in ihrem jährlichen Lauf „um die Erde“ und die damit zusammenhängenden vier Übergangspunkte, die Jahreszeiten, beginnend an ihren jeweiligen Sonnenwendpunkten. Die Jahreszeiten und Monate sind zu sehen als Offenbarungsstufen des Jahrgottes (Sonnengottes). Dies sieht man sehr deutlich an der jungsteinzeitlichen Symbolik.

Die Sonne ist als „dreifache Sonne“ zu sehen – als physische Sonne, geistige Sonne und göttliche Schöpfersonne.

Die Zusammenhänge sind eingebunden in Mythen, die das gleiche Muster aufweisen, wenngleich die Akteure von der jeweiligen Kultur geprägt sind (Ägypten, Sumer, Griechenland).
Die in der intuitiven Schau erkannten Urbilder oder Urmuster sind zeitlos, weshalb sie in allen Kulturen dargestellt wurden in der für die Kultur, ihren Kultus und Mythos typischen Form.
Als Verdeutlichung dieser Zeitlosigkeit und als Überleitung zum Osiris-Mythos, betrachte man folgende Abbildung von Isis, die den kleinen Horus auf dem Schoß hält und säugt.
Es ist klar ersichtlich, dass dieses Symbol im christlichen Kulturkreis, der christlichen Kunst, im christlichen Mythos in Form der Madonna mit dem Jesuskind dargestellt ist!


Der ägyptische Mythos (Osiris Mythos)

Im Osiris-Mythos wird der Bezug zum Jahres-Sonnenlauf deutlich.

Die Akteure des Ägyptischen Mythos:

Die Entsprechungen der „Akteure“ des ägyptischen Mythos zu jenen des Jahrgott-Mythos der Jungsteinzeit – ergänzt mit ihren weitergehenden spezifischen Bedeutungen - sind:

OSIRIS: Jahrgott, untergehende Sonne, Mann, Geist
ISIS: Erdgöttin, fruchtbare Mutter Erde, Schwester und Gattin des OSIRIS, Mond, Frau, Seele
SETH: Herrscher der dunklen Jahreshälfte
HORUS: der Sohn, neugeborene, aufgehende Sonne, androgyner Gottmensch

Der Mythos:

Osiris wird von Seth in der dunklen Jahreshälfte getötet, ISIS flüchtet und wird von dem durch Zauber wiederbelebten OSIRIS schwanger und gebiert diesem im Verborgenen den HORUS. Herangewachsen fordert HORUS den SETH, seinen Vater zu rächen.
SETH verliert den Kampf, schwer verwundet und HORUS verliert im Kampf ein Auge (Sinnbild für die aufgehende Sonne). SETH erkennt HORUS als den Herrscher der Erdenmenschen an.

Zahlensymbolik

Neben den Symbolen und den „Akteuren“ der Mythen gibt zu den jahreszeitlichen Vorgängen auch Zahlenentsprechungen, wie
Das Ägyptisches Dreieck
Dieses „stellt die Natur des Weltalls dar“, ist aber im Grunde auch eine Beschreibung des Schöpfungsvorganges und dessen Dreiheit (siehe Theosophie).

So symbolisiert im rechtwinkligen Dreieck:
Die Senkrechte die Zahl „3“: das männliche Prinzip, den Ursprung, OSIRIS, den Vater.
Die Waagerechte die Zahl „4“,das weibliche Prinzip, die Empfängnis, die Mutter.
Die Hypotenuse (die längste Seite, dem rechten Winkel gegenüberliegend) die Zahl „5“, den Sohn, die Geburt.

Die Zahlen „3,4,5“ finden sich ebenso im Aufbau der ägyptischen Pyramide:
Jede der vier dreieckigen Seitenflächen hat „3“ Ecken.
Die quadratische Grundfläche hat „4“ Ecken.
Die gesamte Pyramide (Grundfläche plus Spitze) hat „5“ Ecken

Die Zahl „8“
Das Doppelquadrat, ein Rechteck aus zwei Quadraten, stellt physisch den Grundriss der Königs- oder Sonnenkammer dar. Die „8“ führt hinaus in den Bereich des Überzeitlichen, Ewigen, Unendlichen. In der ägyptischen Vorstellung ist sie außerdem zusammengesetzt aus „4“ Doppelgottheiten, repräsentierend die vier Elemente: Feuer, Luft, Wasser, Erde.
Die Zahl „8“ findet man ebenso in der Symbolik der Jungsteinzeit – als Verbindung von Sommer und Winter, Tag und Nacht, Außen und Innen, Sinnenwelt und Geistwelt, Oberwelt und Unterwelt, Leben und Tod.

Vergleichende Darstellung

Makrokosmos

Mikrokosmos

Tempelbau

Ägyptischer Mythos

Jungsteinzeitlicher Mythos

Christentum

Sonne

Geist

Allerheiligstes

Osiris

Jahresgott

Vater

Mond

Seele

Heiligtum

Isis

Erdgöttin

Mutter (Heiliger Geist)

Erde

Leib

Vorhof

Horus

Sohn

Sohn

Die Ägypter hatten darüber hinaus eine Gliederung des Menschen – jedoch im Gegensatz zur siebenfachen Gliederung des Menschen in der Theosophie, fußend auf ihrer Anschauung – eine neungliederige Einteilung.
Die zugrundeliegenden Prinzipien sind dieselben, jedoch sind die Zuordnungen der ägyptischen Elemente der Gliederung zu jenen der Theosophie nicht ganz klar, zumal Arthur Schult in seiner Bezugnahme etwas andere Begriffe verwendet. Um hier unnötige Verwirrung zu vermeiden, da andere Begriffe verwendet werden und die Zuordnung mir nicht eindeutig möglich ist, führe ich das ägyptische Gliederungsschema hier nicht an. Es hat darüber hinaus auch keine Bedeutung für unser Streben nach Symbol-Erkenntnis. Somit reicht der Hinweis darauf. Mein Bezugspunkt ist das Gliederungsschema der Theosophie.

Nachbetrachtung

Es wurde in den vorausgehenden Betrachtungen versucht den höheren Zusammenhang darzustellen, in den der Mensch eingebettet ist. Im Besonderen wurde versucht die Tiefen der Astrologie zu ergründen, die sich über die Planetensymbolik und ihre Wesen erschließt. Dieses Wesen der Planeten, den eigentliche Bedeutungsgehalt ihrer Symbole kann man in noch so vielen Worten nicht vermitteln. Hierzu bedarf es der inneren Erkenntnis, des inneren Erlebens, der inneren Schau.
Was man jedoch tun kann und was ich hier zu geben versucht habe, ist eine Ahnung dieser Bedeutung oder ein Bewusstsein dafür, dass diese überhaupt existiert – ansonsten wäre die Horoskopie, die Astrologie eine Fantasterei ohne Grundlage zum Gegenstand ihrer Betrachtung: des Menschen im Kosmos. Denn Mensch und Kosmos sind mehr als ihrer äußeren Erscheinungsformen und deren Wechselwirkungen. Vielmehr sind beide tiefinnerlich verbunden in der selben, einen Quelle.
Insofern können die hier angestellten Betrachtungen wegweisend zum Sinn hinführen und möglicherweise den Erkenntnisfunken irgendwann durchschlagen lassen, zumindest dies anzuregen Es ist nicht möglich über eine systematische, lehrbuchhafte Darstellung hier zu einer Erkenntnis der letzten Dinge zu gelangen, wäre dies doch ein intellektueller Zugang, der lediglich im formalen, äußeren steckenbleibt und nicht zum Wesenskern vordringen kann. Dies vermag nur die Intuition. Wo man mit den „äußeren“ Betrachtungen anfängt ist somit gleichgültig. Diese Symbole immer wieder zu betrachten, in sich hineinzudenken, zu bilden mag der Weg zur Erkenntnis sein oder diese vorbereiten…

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden.

Einstellungen